Kommentar
Anne Frank war ein jüdisches deutsches Mädchen, das mit 15 Jahren dem nationalsozialistischen Völkermord zum Opfer fiel. Sie flüchtete 1934, nach der Machtergreifung Hitlers, mit ihrer Familie von Deutschland in die Niederlande und musste sich nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in einem Amsterdamer Hinterhaus verstecken. Dort begann sie auch ihr Tagebuch zu schreiben, das bis heute als historisches Dokument der damaligen Zeit gilt. Am 4. August 1944 wurde das Versteck verraten, die ganze Familie verhaftet und einen Monat später nach Auschwitz deportiert. Im März 1945 starb Anne Frank an Typhus im Lager Bergen-Belsen.
Für den Komponisten war es ein großes Anliegen, sich mit dem Leben Anne Franks zu befassen. Hat er doch zwei Töchter im gleichen Alter und einen Vater, der im selben Jahr wie Anne Frank das Licht der Welt erblickte. Wie Politik und Rassenwahn in das Leben eines unschuldigen Mädchen eingriffen soll nie vergessen werden. In Zeiten, in denen die Existenz von Massenvernichtungslagern angezweifelt, alte Idole wieder angebetet werden und Rassismus im Vormarsch ist, kann es nie genug Werke zum Gedenken geben. Anne Frank war ein Mädchen wie die meisten in ihrer Zeit mit allen Sorgen, Ängsten, Träumen und Wünschen. Sie musste sterben, weil sie einer anderen Rasse angehörte und nicht ins System passte.